Hinweis: Führungen mit kulinarischem Angebot: nach tel. Rücksprache!

Lage

Anwesen Familie Bischof, Hauptstraße 57, direkt an der B47, frei sichtbar.

Skizze BischofKeller
Lageskizze

Besonderheiten

Ein ganz besonderes Merkmal ist der zwei Meter lange Treppentunnel mit acht Sandsteinstufen nach unten in den Keller. Dieser Vorbau sorgt in hervorragender Weise für ein perfektes Kellerklima. Eine doppelte Ausführung des Eingangstores war deshalb nicht unbedingt nötig.

Treppentunnel hinunter ins Kellergewölbe
Stirnseitiges Fasslager

Geschichte

Aus der Frühgeschichte zur Weinbauzeit ist nichts bekannt. Im letzten Kriegsjahr 1944/45 diente der große Keller des Öfteren als Schutzraum vor Luftangriffen. Tagelange Aufenthalte waren nötig. In der Nachkriegszeit wurde im Keller von der findigen Bischof Sippe eifrig aus Rüben und Kartoffeln Schnaps gebrannt. Das Schwarzbrennen von Schnaps war in dieser schwierigen Zeit verbreitet.

Nische Mitte Stirnseite
Lüftungsschacht (außen ein Kellerschieber)

In den 70-er und 80-er Jahren erlebte der Keller so manche Festlichkeit. Nach der Sperrstunden der örtlichen Gasthäusern wurde im Keller bei Moscht, Schnaps und Hausmacher Wurst kräftig weiter gefeiert. Als Sitzgelegenheit boten sich, rittlings sitzend die Moschtfässer an. Wer müde war baute sich mit Säcken oder Decken ein Lager auf den Kartoffeln oder Rüben. Nicht selten haben die Zecher beim morgendlichen nach Hause gehen ihren Übergenuss an Moscht und Hausmacher im Misthaufen vor dem Haus wieder „rückwärts gefrühstückt“.

Mietsloch mit Strohballen
Lagerplatz auf der zweiten Ebene

Der Keller wurde in den letzten hundert Jahren ganz klassisch zur Lagerung von Wein, Moscht, allerlei Lebensmittel und für Viehfutter genutzt.

Der Keller war und ist auch heute immer noch ein wichtiger Bestandteil des Bischofgehöfts. Er wird immer noch als ein sehr wertvoller Lagerraum geschätzt. Zusätzlich dient er als Örtlichkeit für die Kellerführungen der Kellerfreunde Schneeberg.

Bemerkungen

Der Keller ist sehr groß und hoch. Das Gewölbe wurde mit fein behauenen Sandsteinen gemauert. Dies zeugt von einem gut betuchten Bauherrn.

Die Initialen F.A.S. 1729 auf dem Eingangsportal deuten möglicherweise auf die Familie von Franz Speth als Erbauer hin. Er und seine Vorfahren haben mit Unterbrechungen die gegenüberliegende Mühle betrieben und auch Wein angebaut. Dies sind aber reine Vermutungen. Beweise gibt es dafür nicht. Über die Nutzung, Kellerrechte und Vorbesitzer im 18. und 19. Jahrhundert gibt es keine Informationen.

Ende 19. Jahrhundert, Anfang 20. Jahrhundert gehörte der Keller Eduard Reichert, dem Vater von Otmar Reichert (Hausname Fronis). Anschließend war Franz Hörst der Besitzer. Seine Tochter Rosa Hörst heiratete in die Familie Bischof ein. Seit ca. 1925 gehört der Keller ununterbrochen bis heute der Familie Bischof.


Eckdaten

Baujahr 1729 - - -
Inschrift Türbogen F.A.S. 1729 Gut lesbar
Standort 49°38‘26“N,9°14‘58“O - - -
Besitzer Emil Bischof - - -
Vorbesitzer Eduard Reichert, Franz Hörst - - -
Kellereingang Süden - - -
Treppenstufen 8 - - -
Länge 8,85 m - - -
Breite 5,25 m - - -
Höhe 3,30 m - - -
Kniestock 0,95 m
Fläche - - - - - -
Raumvolumen ca. 126 m³ - - -
Kellerfenster 2 Süden
Kellerschieber 2 Beide Motiv Kelch
Mietslöcher 2 Beide Osten
Deckendurchlässe 1 - - -
Nischen 1 - - -
Fugenmasse Sand/Kalk-Gemisch - - -
Allg. Zustand Sehr gut und trocken - - -


  • Konzeption: Bernhard Speth
  • Quelle: Herbert und Emil Bischof
  • Foto: Bernhard Speth, Bernhard Pfeiffer, Jürgen Kuhn
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