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Die Holzfässer mussten rechtzeitig vor der Apfelernte gereinigt, neu verschlossen und abgedichtet werden. Viele Bauern haben diese Küferarbeiten selber erledigt, und nur bei Reparaturen den Küfer geholt. Einige Männer im Dorf haben mit Küferarbeiten ein Zubrot verdient. So der "Holzschneiders Erwin". Er war Küfer von Beruf und hat mit diesem Handwerk und einer fahrbaren Holzschneidemaschine sein Geld verdient.
Ein Fass besteht aus Böden und bauchigen Wandungsbrettern namens Dauben. Die Böden werden aus Brettern verleimt, die Dauben in aufwendiger Handarbeit konisch zurecht gehobelt. Zusammengehalten werden die Fassdauben mit Reifen aus Stahlband. Die Fassgröße kann mit sogenannten Daubenlehren im Vorfeld festgelegt werden. Zum Abdichten der Böden kommt der sogenannte Liescht zum Einsatz.
Liescht ist eine Rohrkolbenpflanze die in Flachwasserzonen an Seeufern wächst. Liescht ist nahezu unbegrenzt haltbar. Er wird getrocknet und in die Nut zwischen Fassdauben und Böden als Dichtmittel eingebracht. Typische Werkzeuge sind Lieschthaken, Setzhammer, Daubenhobel und Daubenlehre.
Die Pflege von Holzfässern ist aufwendig. Eine gründliche Reinigung und Sauberkeit ist enorm wichtig. Regelmäßiges Schwefeln der leeren Fässer verhindert die Bildung von Essigbakterien im Holzfass. Die meisten Bauern konnten sich keine neuen Fässer leisten und haben gebrauchte Fässer aus dem Weinbau gekauft. Besonders beliebt waren Rotweinfässer.
So beschränkten sich die Handwerkstätigkeiten der Küfer im Ort größtenteils auf die Reparatur und das Abdichten der Holzfässer.